Thomas Friese / Immobilienexperte

Hausbau mit Wünschen, Traumverwirklichung und der nackten Realität

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Seminarveranstaltung vom Bauunternehmer Heiko Brunzel aus Velten : Räume für Menschen – Räume für Möbel?

Der Gedanke an das neue Haus erweckt bei angehenden Bauherren Vorstellungen vom Leben darin. Die möblierte Terrasse mit bunter Markise, blauer Himmel, Sonnenschein, Kaffee und Kuchen auf dem Tisch, Gäste, erfüllt von Staunen und Anerkennung darum sitzend: Dies ist etwa so ein Bild der Erwartungen. Die Fantasie baut es vielfach bis ins Kleinste aus, so dass wie in einem Tagtraum auch noch Posen und Reden nahezu erlebt werden. Ein Gemälde entsteht, danach wird gesehnt.

In den meisten Fällen sind diese Bilder jedoch zu sehr konkretisierte Momentaufnahmen, die Realität sieht erst einmal oftmals anders aus. Bauunternehmer Heiko Brunzel, seit 20 Jahren erfolgreich in der Baubranche tätig, bestätigt die Erfahrungen, die er mit den Kunden sammeln durfte. Im Rahmen von Informationsveranstaltungen tauscht er mit interessierten Bauherren, Unternehmern und Investoren gemachte Erfahrungen aus. Spannende Geschichten und Anekdoten rund um das Bauen verleihen den Veranstaltungen einen einzigartigen Charakter und auch über Fehler und Mängel kann irgendwann geschmunzelt werden.

Seminarveranstaltung Brunzel Bau Eigenheim vom Wunsch zur Realität
Seminarveranstaltung Eigenheim vom Wunsch zur Realität

Traumbilder und  Wirklichkeit

Liegen erst die Pläne auf dem Tisch, wird deren Realität nur von wenigen dazu befähigten Menschen zur Korrektur der Traumbilder eingesetzt. Stattdessen werden immer wieder die Traumbilder in die Zeichnungen projiziert.

Werbefachleute wissen das. Sie schaffen Bilder von Traumküchen, Traumbädern, Traumschlafzimmern. Und nur allzu gerne werden diese Vorlagen hinterher übernommen. Aber niemals in der Weise, dass man sich Länge, Breite und Höhe sagen lässt und dies tatsächlich am Bau verwirklicht. Lediglich ein paar mehr oder weniger kennzeichnende Bestandteile der Vorbilder werden übernommen.

„Traumbild und Wirklichkeit liegen nur selten beieinander, denn weder das Nachbarhaus noch die Hochspannungsleitungen in Sichtweite kommen darin vor; dafür gepflegter Rasen und schattenspendende Bäume, keiner weniger als hundert Jahre alt. Doch die Realität ist die Wirklichkeit und holt dann doch auch alle Bauherren wieder ein“, bestätigt Heiko Brunzel.

Den Architekten stören sie dagegen bei der Planungsarbeit: in der Küche der Übereck-Dunstabzug neben dem Fenster, oder das Postulat, dass die Badezimmertür nicht breiter sein darf, weil an der Wand daneben der kreisrunde Spiegel mit 1,26 m Durchmesser Platz haben muss, usw….

Fatal ist es, wenn falsche Vorstellungen und Träume vom Leben eine brauchbare Planung fürs Leben behindern und die Räume samt der Einrichtung zu einer Art Bühnendekoration werden lassen.

Vom Wunschdenken auf den richtigen Weg

Richtig ist es dagegen, zunächst einmal in Räumen zu denken, sich Raumgruppen vorzustellen und dabei noch nichts festzulegen. Licht durch Fenster, ja, aber Zahl und Größe der Fenster lässt man gedanklich noch ganz offen.

Türen sind bei diesem Spiel mit Räumen noch nicht erforderlich. In Gedanken kommt man auch durch Wände von Raum zu Raum. Erst nach und nach wird die bildhafte Vorstellung ergänzt. Treppen kommen dazu und zuletzt die Einrichtung, noch ohne die Holzart oder das Muster des Bezugsstoffes zu denken.

Heiko Brunzel bestätigt seine Erfahrungen mit Bauherren: „Wer in der Lage ist, in dieser Weise ein geistiges Bild zu entwerfen und dabei noch keinen Strich auf ein Papier zeichnet, kommt am schnellsten voran. Jeder Strich aber schreibt eine Lösung vor, ein Detail fest, wovon die Bauherren sich nur schwer wieder trennen können. Bei der Eigenheimplanung steckt der Teufel im Detail und ein abwenden davon ist schwer, dann nimmt hinterher beispielsweise die Durchreiche der Küche die Stellwand ein und der Platz für Schränke und Ablage fehlt oder die Küche bekommt eine unpraktische Schiebetüre, deren Gepolter beim Öffnen und Schließen ein Leben lang die Hausbewohner nervt, usw.

Weiter Beispiele wurde anschaulich diskutiert und die Teilnehmer sprachen sich für eine Fortführung für die Seminarreihe aus.

V.i.S.d.P.

Heiko Brunzel

Bauunternehmer