Thomas Friese / Immobilienexperte
Gefahrenquelle für Häuser und Wohnungen

Gefahrenquelle für Häuser und Wohnungen

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Technischen Maßnahmen zum Schutz gegen das Risiko von Feuer-, Blitz- und Wasserschäden? Welche Technik ist sinnvoll? Worauf sollte geachtet werden? Seminarbeitrag von Heiko Brunzel, Unternehmer / Geschäftsführer der Brunzel Bau GmbH, Velten in Brandenburg

Heiko Brunzel führt regelmäßig Seminarveranstaltungen, Diskussionsbeiträge und Veröffentlichungen zu den Themen „Sicherheit und Schutz für Gebäude, Wohnung und Häuser“ durch. Zum Herbstseminar begrüßt Bauunternehmer Heiko Brunzel die zahlreichen Teilnehmer in den Veltener Räumlichkeiten der Brunzel Bau GmbH in Brandenburg. Seit über 20 Jahren im öffentlichen sowie privaten Hochbau am Markt tätig, begleitet die Frage nach Schutz und Sicherheit im Hausbau auch der Schutz vor Unwettern an Immobilien und Wohneigentum. Unwetter treten spürbar vermehrt in Deutschland auf. Schlagwörter in den aktuellen Nachrichten erreichen uns täglich, wie schwere Unfälle, blockierte Straßen, Stromausfall, S-Bahn-Chaos. Etliche Unwetter haben in den letzten Jahren in den Regionen Brandenburg und Berlin große Schäden angerichtet.

Blitzschutz – Welchen Schutz gibt es? Möglichkeiten für Hauseigentümer, um sich und ihre Immobilie zu schützen?

Blitze stellen eine ernst zu nehmende Gefahr dar. Dies ist vielen nicht bewusst. Aber jährlich kommen Menschen infolge von Blitzschäden ums Leben, und Blitze verursachen Schäden von rund einer halben Milliarde Euro pro Jahr. In der freien Natur wissen wir, dass die Gefahr am größten ist, von einem Blitz getroffen zu werden oder zu Schaden zu kommen. Das eigene Haus, die eigene Wohnung sind bei Gewitter grundsätzlich sichere Orte. Wichtig ist der Blitzableiter, dieser ist an Mietshäusern und öffentlichen Gebäuden Vorschrift, so der Bauexperte Heiko Brunzel. „Relativ günstige Variante für Bauherren und Eigenheimbesitzer ist der Blitzableiter. Für den Schutz der Endgeräte schützt ein Überspannungsableiter. Die zentrale Stromversorgung benötigt ein Blitzstromableiter. Sind diese zusätzlichen Schutzgeräte nicht installiert, dann gilt die altbewährte Methode: Bei einem herannahenden Gewitter den Netzstecker zu ziehen! Auf keinen Fall die Anschlüsse für Telefon und Internet vergessen!“, ergänzt Heiko Brunzel.

Die finanziellen Folgen eines Blitzeinschlages können mit einer Wohngebäude- und Hausratversicherung minimiert werden. Wie sinnvoll ist ein eingebauter Blitzschutz?

Brunzel Bau GmbH: efahrenquelle für Häuser und Wohnungen – Blitz und Unwetter
Brunzel Bau GmbH: Versicherungen rund ums Eigenheim – Blitz, Feuer und Wasser – Diskussionsbeitrag von Heiko Brunzel, Velten

Bauunternehmer Heiko Brunzel gibt zu bedenken, dass die Fragen zu klären sind ob sich das Haus in einer für Blitzeinschläge besonders exponierten Lage befindet? Oder ob im Haushalt besonders empfindliche elektronische Geräte vorhanden sind? „Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) wird mehr Geld für Unterhaltungselektronik und teure technische Endgeräte ausgegeben. Beispiel: Anfang 2014 stand in mehr als drei Viertel (76 %) der Haushalte ein Flachbild­fernseher. Fünf Jahre zuvor in 2009 konnten erst gut ein Viertel (26 %) der Haushalte in einen der elf Millionen Flachbildschirmen schauen“, erläutert Heiko Brunzel die Entwicklung. Damit gilt die Klärung vorab, ob der Notwendigkeit eines Blitzschutzes neben der Lage und die Höhe des Hauses auch der technischen Ausstattung. Bei einem Haus, das abgelegen und gleichzeitig erhöht steht, oder ein Haus, das in einer normalen Lage, aber deutlich überragt, wird der Einbau einer Blitzschutzanlage als sinnvoll angesehen. Genauso wie bei Reetgedeckten Häusern. Diese brennen besonders schnell, hier bringt ein Blitzschutz größere Sicherheit für alle Bewohner, dem Inventar, den Kunstwerken und anderen wertvollen Dingen.

Blitzschlag: Gefahren, Feuer und Überspannung – Schutz durch „Faradayschen Käfig“

Blitzschläge lösen jedes Jahr Brände aus. Verursachen aber auch mechanische Zerstörungen und Schäden an elektrischen Geräten. Schlägt im Haus ein Blitz ein, sind Turm- und Giebelspitzen, Schornsteine, Firste, Grate, Giebel- und Traufkanten, Brüstungen, Attiken, Antennen und alle anderen aus dem eigentlichen Dach herausragenden Gebäudeteile die bevorzugten Einschlagstellen. Moderne Blitzschutzanlagen decken das Haus komplett mit einer maschenförmigen Fangeinrichtung ab und bilden so einen äußeren Blitzschutz. Die einzelnen Maschen des Fangnetzes sind dabei so konzipiert, dass kein Punkt der Dachoberfläche mehr als 5 m von der nächstgelegenen Fangeinrichtung entfernt ist. Von dieser werden dann möglichst viele Ableitungen zur Erde verlegt. Bei entsprechender Auslegung können hier z.B. auch Regenrohre als Ableitung dienen.

Die Blitzschutzanlage funktioniert dabei nach dem Prinzip des „Faradayschen Käfigs“, einem mit Drahtgitter umgebenen Raum. Schlägt ein Blitz ein, wird er über die Metallleitungen zur Erdungsanlage abgeleitet; das Innere des Raums bleibt unversehrt. Bauunternehmer Heiko Brunzel erläutert in der Diskussion, dass der Bau einer entsprechenden Anlage teuer ist und nur von Fachunternehmen durchgeführt werden kann, aber das ist die sicherste Variante.

Wenn ein Haus vom Blitz getroffen wird, fließen mehr als 100.000 Ampere über den äußeren Blitzschutz in die Erde. Im Haus entstehen dabei sehr hohe Spannungen von rund einer Million Volt. Es ist klar, dass es dabei zu Schäden an der Elektroinstallation und an elektrischen Geräten kommen kann. Heute haben wir für fast alle Dinge des täglichen Lebens ein elektronisches Gerät. Aus diesem Grund wird der äußere Blitzschutz nie ohne einen begleitenden inneren Blitzschutz des Hauses installiert. Überspannungsschäden an elektrischen Geräten im Haus können auch bei einem entfernten Blitzeinschlag auftreten. Auch gegen dieses Risiko schützt der innere Blitzschutz.

Eine Studie zur Hausrat- und Wohngebäudeversicherung – es krachte am Himmel gewaltig:

„2014 registrierten die deutschen Sachversicherer mehr als 410.000 Schadenmeldungen in Folge von Blitzen oder Überspannung. 90.000 Fälle mehr als in 2013. Die Geschädigten erhielten insgesamt 340 Millionen Euro. Für Blitz- und Überspannungsschäden stiegen die Kosten um 100 Millionen Euro. Der Durchschnitt lag bei 830 Euro für jeden gemeldeten Schaden in Jahr 2014 und diese Kosten sind steigend. Zum Vergleich: 2013 schlug ein Blitz- oder Überspannungsschaden noch mit durchschnittlich 750 Euro zu Buche“, erläutert Bauunternehmer Heiko Brunzel die Zahlen der Statistik. In der Diskussion wurden die Fragen zu technischen Maßnahmen erörtert, wie das Risiko von Feuer-, Blitz- und Wasserschäden reduzieren? Welche Technik ist sinnvoll? Worauf sollte geachtet werden?

Durch Blitz, Feuer, Wasser – ist nicht nur das Leben der Bewohner in Gefahr, sondern der Verlust von Hab und Gut bis zum kompletten Ruin. Bauunternehmer Heiko Brunzel weiß aus langjähriger Erfahrungen in der Baubranche, dass jährlich viele Hauseigentümer deutschlandweit davon betroffen sind. Durch die richtigen Versicherungen – Hausrat- und Wohngebäudeversicherung – kann ein gewisses Maß an Schaden aufgefangen werden. Diese Versicherungen sind unumgänglich, aber die Frage nach technischen Schutzvorrichtungen bewegt Bauherren, Hauseigentümer und Bewohner weiterhin.