Thomas Friese / Immobilienexperte

„Der angeborene Sonnenhunger“

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Brunzel Bau GmbH, Velten
Brunzel Bau GmbH, Velten

Gesundes Wohnen führt zum gesunden Leben – Menschen und Mauern brauchen Strahlungswärme und frische Luft

„Der Sonnenhunger zählt zu einem unserer ganz speziellen entwicklungsgeschichtlichen Verhaltensmuster, denn nicht nur unsere Vorfahren benötigten die Kraft der Sonne unter den Lebensbedingen, dem freiem Himmel.  Kälte und Feuchtigkeit setzen dem Körper massiv zu,  der ganze Körper beginnt zu schlottern, nicht nur das Kinn gerät in Bewegung, selbst die Fußsohlen bleiben nicht mehr ruhig auf dem Boden. Wenn sich dann der Himmel lichtet, breitet sich wohltuende Wärme aus, die Sonne entfaltet ihre Kraft“.  Was die Sonne für unsere Freiluft-Vorfahren bedeutet hat, gilt das auch für uns heute?

Wir wohnen nicht nur, wir leben unser Wohnen und benötigen neben einem technisch funktionierendem Gebäude, Eigenheim oder Wohnung ein gesundes Wohnklima, reich an Energie, Wärme, Helligkeit und frische Luft. In regelmäßigen Seminarveranstaltungen erfahren Interessierte aus Bauunternehmen, Bauherren, Mitarbeiter, Investoren weiteres über die Entwicklung und das Zusammenspiel im Bereich Wohnen und Leben. Hans-Heiko Brunzel erfolgreicher Unternehmer in der Baubranche erfährt durch das Arbeiten mit den Kunden, die Wichtigkeit der Betreuung, Beratung und  faire Umgang, neben den fachlichen Kompetenzen eines Bauunternehmers und seines Teams.

Hans-Heiko Brunzel hierzu: „Ungezählte ähnliche Erlebnisse sind der Massenpsyche der Menschheit verinnerlicht und im Körper eines jeden von uns gespeichert. Nicht nur unsere Vorfahren, sondern auch wir haben so oft gefroren und unsere Umgebung als zu kühl oder kalt empfunden, dass sich ein schlummernder Sonnenhunger entwickelt hat, der sich stets und umso stärker meldet, je länger wir die Sonne entbehren müssen. Aus keinem anderen Grund strebt die Mehrheit in jeder freien Minute nach draußen, sucht Luft und Sonne.“

Wände – Mauern – Isolation: Wie funktioniert das Zusammenspiel?

Hans-Heiko Brunzel gibt zu bedenken, dass früher oder bei Altbauten  der Wasserdampf auch die Luft durch die Tür- und Fensterfugen transportierte. Durch die gleichen Fugen kam die Luft zum Atmen und die für das Feuer in den Öfen. Unsere Vorfahren haben solide Ziegelwände, luftiges Fachwerk, verbunden mit Ritzen an Türen und Fenstern nicht etwa nur in Kauf genommen, weil sie nicht besser hätten bauen können, sondern vielmehr, weil sie sich die Urteilskraft über eigenes Wohlbefinden innerhalb ihrer Häuser noch bewahrt hatten. Sparen mussten unsere Vorfahren bestimmt, auch darüber besteht kaum ein Zweifel, eher mehr als wir.

Was Hauswände und Bettdecken gemein haben?

In unseren Landstrichen gibt es ungezählte Ein- und Zweifamilienhäuser, in denen, dank Superisolation und superdichter Fenster, Schäden eingetreten sind, deren Beseitigung ein Vielfaches der Kosten der angeblichen Wärmesparmaßnahmen erfordern würde. Dieser Zustand ist auch gesundheitlich ein großes Risiko und von Wohlfühlen kann kaum noch eine Rede sein.

Was man mit diesem ruinierten Hausbestand machen soll, weiß noch keiner. Eilig zu Rate gezogene Experten sprechen nun von zu hohem Dampfdiffusionswiderstand. Was bedeutet das? Es ist wie unter einer zu dicken Bettdecke, da kommt der Mensch ins Schwitzen und hinter zu dicken Dämmstoffen auch die Mauern eines Hauses. Es gibt nur eine Physik. Sie gilt gleichermaßen für Bettdecken und Hauswände.

Verlust und keine Einsparung

Der Wärmeverlust, den wir durch Heizenergie ausgleichen müssen, kommt hauptsächlich zustande, weil aus den beheizten Räumen Wärme durch die Wände abströmt. Einen Teil des Wärmeverlustes verursachen Tür- und Fensterritzen. Der Wind drückt durch diese Ritzen kalte Winterluft ins Haus, die durch Heizwärme temperiert, auf der anderen Hausseite wieder abströmt. Deshalb wurde behauptet: der Wärmeverlust eines Hauses kann herabgesetzt werden, wenn man die Wände besser dämmt sowie Fenster und Türen abdichtet, und beides wurde im Energieeinsparungsgesetz vorgeschrieben.

Welche Fehler gibt es in der Praxis

Für den Besitzer des superisolierten Hauses stellte sich keineswegs der doppelte Sparerfolg ein, sondern eher keiner. Bei der einseitigen Betrachtung des Wärmeverlustes hatten die Experten nämlich nur den Winter bedacht, den Sommer aber ausgeklammert. In den Übergangszeiten, vom Spätwinter bis zum Frühjahr, scheint häufig die Sonne, und Frühlingswinde sorgen für laue Temperaturen. Der Wärmegewinn aus diesen Wetterlagen kommt normal gebauten Häusern zugute. Was die Sonne beispielsweise durch das lichte Geäst laubloser Bäume auf Hauswände an Wärme einstrahlt, entlastet die Heizung und wird so zu Gewinn. Supergedämmte Hauswände sperren diesen Wärmegewinn aus. Deshalb dauert in diesen Häusern die Heizperiode länger. Was an Frosttagen gespart wird, zehrt die Heizung in der künstlich verlängerten Übergangszeit nahezu völlig auf.

V.i.S.d.P.:

 

Hans-Heiko Brunzel

Bauunternehmer